Wissenswertes zur

privaten Krankenversicherung

Private Krankenversicherung – Mythos und Legende

Für die rund 81 Millionen Menschen lebenden Menschen in Deutschland gilt eine Krankenversicherungspflicht.
Rund 9 Millionen davon sind über eine private Krankenvollversicherung versichert. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Attraktive Leistungen bei der ambulanten und stationären Behandlung und der kostenintensiven Zahnbehandlung stehen in der Regel günstigeren Prämien gegenüber. Zudem können bei der privaten Krankenversicherung festgeschriebene Leistungen nicht willkürlich reduziert werden, wie es in Reformen bei der gesetzlichen Krankenversicherung regelmäßig der Fall ist.

Dennoch ist der größere Teil Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung und das hat Gründe:

Von den rund 72 Millionen Menschen sind rund 60 Millionen Menschen Pflichtversicherte der „Gesetzlichen“ mit eigenen , vom Einkommen abhängigen Beiträgen oder als Familienmitglied ohne oder mit geringem Einkommen über die Familienversicherung versichert. Der verbleibende Teil von rund 12 Millionen Menschen ist als „freiwilliges Mitglied“ in der Gesetzlichen Krankenversicherung und könnte sich ernsthaft mit dem Wechsel in eine private Krankenversicherung auseinandersetzen. Was jährlich rund 300.000 Menschen tun.

Freiwillig Versicherte in der „Gesetzlichen“ sind in der Regel Selbständige, Unternehmer, aber auch Beamte und auch angestellte Arbeitnehmer. Insbesondere der Angestellte/Arbeitnehmer wird zum Verbleib in der GKV gezwungen. Verdient er aktuell 64.350 Euro im Jahr liegt er unter der sogenannten Versicherungspflichtgrenze. Erst, wenn er diese Grenze überschreitet, kann er einen Wechsel in die „Private“ anstreben. Um die Flucht durch steigende Einkommen aus der „Gesetzlichen“ zu unterbinden, steigt die Versicherungspflichtgrenze jedes Jahr um rund 2.000 Euro jährlich.

Während in der „Gesetzlichen“ der Beitrag vom Einkommen abhängt, berechnet die „Private“ individuelle Beiträge je nach Beruf und vor allem dem Eintrittsalter.

Immer höher ausfallende Behandlungskosten insbesondere durch die alternden Bevölkerung in Deutschland und von Versicherten ohne Beiträge zwingen die „Gesetzliche“ jedes Jahr aufs Neue steuerliche Subventionen anzunehmen, um die Defizite auszugleichen. Man spricht hier von rund 15% aller anfallenden Kosten. Neben diesen Subventionen steigt jährlich die Beitragsbemessungsgrenze und der damit verbundene Höchstbeitrag von aktuell 929 Euro inklusive Pflegeversicherung. Für das Jahr 2022 erwartet man einen Höchstbeitrag von über 1.000 Euro.

Die Vorteile der „Privaten“:

Neben den individuellen Prämien, die auch von den gewählten Leistungen abhängig sind, zahlt jeder Versicherte seinen persönlichen Beitrag und ist beim Eintritt in der Regel aus medizinischer Sicht ohne Auffälligkeiten gesund.
Auch bei der „Privaten“ sind Beitragserhöhungen möglich: Der Träger muss diese Erhöhungen allerdings durch ein aufwändiges treuhänderisches Beantragungsverfahren durchsetzen. Bis auf gelegentliche Ausnahmen liegen die Erhöhungen im Durchschnitt bei unauffälligen 2,1% p.a..

Das Vorurteil, dass in der „Privaten“ der Beitrag durch das Alter steigt, ist somit genauso unbestätigt wie die weit verbreitete Annahme, dass Versicherte mit auffällig hohen medizinischen Behandlungskosten nachträglich im Versicherungsschutz durch höhere Prämien individuell benachteiligt werden.

Auch die Information, dass die Beiträge insbesondere im Alter ins unermessliche steigen und in der späteren Altersversorgung zum Kostentreiber werden, bestätigen sich nicht. Im Gegenteil: Hohe verpflichtende und freiwillige Altersrückstellungen der „Privaten“ führen im Alter zu einer geringeren & stabilen Prämie. Dazu beziehen „Private“ einen Zuschuss aus Ihrer gesetzlichen Rentenversicherung und besonders im Alter ist es beruhigend, dass im Falle eines Falles eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau auf dich wartet und der Arzt dich schnell ohne lange Wartezeiten begrüßt.

Tatsächlich kann sich der Wechsel in die „ Private“ auch für Familien lohnen.

Die dazu bestehenden Bedenken müssen sich nicht immer bestätigen. Ein Vergleich lohnt sich und wenn ein Wechsel unplausibel erscheint, besteht immer noch die Möglichkeit den Schutz der „Gesetzlichen“ durch eine ergänzende Zusatzversicherung zu verbessern. Auch hierfür gibt es bei privaten Versicherern intelligente Lösungen.

Meine Erfahrung aus 37 Jahren privat versichert und der Beratungsarbeit bei mehr als 500 vermittelten privaten Vollversicherungen: Die „Private“ ist ein stabiler, zuverlässiger und solider Krankenversicherer, der insbesondere durch Topleistungen auf sich aufmerksam macht, was auch den behandelnden Arzt erfreut. Aus meiner Sicht sollten sich die Personen, die die Möglichkeit besitzen, mit dem Wechsel in eine „Private“ ernsthaft auseinandersetzen. Da dieser Wechsel eine Entscheidung für das Leben ist, wenden Sie sich an einen Berater mit hoher Expertise und langjähriger Erfahrung um ein Dafür und Dagegen sorgfältig abzuwägen. Dann steht einer erfolgreichen „Privaten“ Zukunft nichts im Wege.

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